Neuer GW Hygiene für die Feuerwehr Barßel

Feuerwehr Barßel [JS]

Maren Schröder

Die Feuerwehr Barßel hat ein neues, gebrauchtes Fahrzeug erhalten.

Es handelt sich um einen Gerätewagen Hygiene. 

Hygiene? Was ist der Einsatzzweck für so ein Fahrzeug, wird sich mancher fragen.

Bei Bränden entsteht eine Vielzahl giftiger Gase. Diese giftigen Gase steigen zum einen in den Brandraum und in die Luft, sie kondensieren aber auch als Ruß und nicht sichtbare Brandrückstände auf der Einsatzbekleidung, der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA), des Feuerwehrmitglieds und auf dessen Haut.

Ziel der bereits seit einigen Jahren bei der Feuerweher Barßel durchgeführten Einsatzstellenhygiene ist, die durch Brandgase kontaminierte Einsatzkleidung schnellstmöglich zu wechseln, eine erste Reinigung von Händen, Armen, Hals usw. durchzuführen, um die Folgen der Kontamination zu mindern. Dadurch wird das Risiko für den eingesetzten Kameraden/ die eingesetzte Kameradin vermindert, am sogenannten Feuerwehrkrebs zu erkranken.

Bisher wurde dazu der Gerätewagen Logistik genutzt, dessen weitere Nutzung dadurch eingeschränkt wurde. Für die Erstellung eines Platzes zur Brandrückstandsdekontamination waren umfangreiche Aufbauarbeiten erforderlich. Es wurde ein Zelt zum Schutz vor Wetter und unerwünschten Blicken aufgestellt, Waschgelegenheiten, Entsorgungsbehälter aufgestellt, die Wasserversorgung zusammen gebaut und vieles mehr. Hierzu war bisher ein großer Personalaufwand erforderlich.

Im neuen Gerätewagen Hygiene ist nun vieles bereits Einsatzfertig zusammengestellt, der Personalaufwand wird somit verringert und die Abläufe strukturiert. Ein Umziehen im feuchten Zelt bei Wind und Wetter mit den Füßen auf der ggf. nassen Straße ist nicht mehr notwendig und der Atemschutzgeräteträger oder Atemschutzgeräteträgerin muss sich nicht mehr, kaum geschützt vor Blicken, auf der Straße umziehen. Die Wechselbekleidung der Atemschutzgeräteträger befindet sich bereits an Bord, so dass der Atemschutzgeräteträger sich direkte seine persönliche Wechselkleidung aus dem entsprechendem Fach nehmen kann.

An der Bauform ist es bereits ersichtlich - unser neues Fahrzeug hatte bereits ein Vorleben und war in seinem vorherigem Fahrzeugleben ein Rettungswagen im Landkreis Wittmund.

Nach präziser Planung durch unseren Gemeindebrandmeister Uwe Schröder zusammen mit Michael Ebkens wurde das Fahrzeug von den Kameraden Axel Bümmerstede, Andreas Eberlei, Sven Kienast, Hannes Ebkens, Thomas Nüdling, Maren Schröder, Uwe Schröder und Michael Ebkens umgebaut.

Während die Rettungsfahrzeugspezifische Ausrüstung inkl. Funk und Blaulichtanlage bereits vorhanden war, wurde der Innenraum sowie die äußeren Gerätefächer umgestaltet, Wasserleitungen verlegt, Stromleitungen verändert, eine Abtrennung eingebaut, Waschbecken installiert und vieles mehr. Viele Arbeitsstunden flossen in den Umbau. Die alte Rettungswagenfolierung wurde von einem Unternehmen für Feuerwehrzwecke angepasst. Das Fahrzeug wurde so konstruiert, dass es im Bedarfsfall vollkommen autark arbeiten kann. Der Schwarz- und Weißbereich kann im Winter geheizt, und im Sommer gekühlt werden. Die Wasserversorgung wird autark von der Einsatzstelle betrieben. Im Gegensatz zu einer Anhängerlösung wird kein weiteres Zugfahrzeug benötigt, die Wendigkeit des eher kurzen Fahrzeuges ist besonders in den neuen, engen Wohngebieten von Vorteil.

Das Fahrzeug ist ein Mercedes Sprinter, mit einem 6- Zylinder Dieselmotor, Automatikgetrieben 4,2t Gesamtgewicht und ehemaligem Rettungswagenaufbau.

Seit der Fertigstellung des Fahrzeuges wurden bereits zwei Einsätze gefahren, in denen der Gerätewagen Hygiene gebraucht wurde. Während der kommenden Dienstabende wird die Bedienung und der Aufbau des Konzeptes geübt.

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